Mittwoch, 24. Juli 2013

8. Tag - 24. Juli 2013: Colombres - Llanes - Ribadesella


Tagesetappe: 53 km
Gesamtstrecke: 297 km
Wetter: leicht bewölkt, nachmittags fast nur Sonnenschein, warm, aber Temperatur ist dennoch angenehm zum Rad fahren, kaum Wind - meist von hinten

Die Nacht haben Manfred und ich allein in einem 8-Bett-Schlafraum verbracht. Er hat nicht geschnarcht, und ich habe gut geschlafen. Ich bin froh, dass ich den Jugendherbergsschlafsack dabei habe, die Matrazen und die aufgezogene Bettwäsche sehen doch etwas bedenklich aus.

Heute kann ich ganz gemütlich zusammenpacken, da das Frühstück erst für 8:00 Uhr vorgesehen ist. Ich schmiere in der Zwischenzeit die Kette des Toxy und ziehe die eine verbliebene Schraube des Fahrradständers nach. Das Frühstück ist zwar einfach, aber es ist nett hergerichtet: Weißbrot, Butter, Marmelade (2 Sorten!), Kuchen, Kekse und Kaffee con leché (soviel man möchte).

Nachdem wir beide satt sind und wir uns noch ein bisschen erzählt haben, trennen sich unsere Wege. Manfred will evtl. ein paar Stationen mit der Eisenbahn fahren, da ihm die 22 Kilometer bis zur nächsten Herberge in Llanes zuviel sind. Ich bin glücklich, dass es einmal nicht nieselt und ich eine schöne Sicht aufs Meer und ins Gebirge habe. Das Wetter erscheint mir heute als wirklich grandios, auch wenn ich befürchte, dass es heute heiß werden könnte.

wunderschöne Landschaft
Horreio (Getreidespeicher)
Die ersten Kilometer sind ohne viel Autoverkehr, und ich habe die Nationalstraße für mich fast alleine. Das ändert sich nach rund 10 Kilometern, weil die Autobahn dort noch im Bau ist und bis kurz vor Llanes der gesamte Verkehr auf die Nationalstraße wechselt. Allerdings gibt es einen meist 1,50 m breiten Seitenstreifen, so dass ich mich ganz sicher fühle. Außerdem denke ich, dass mein Schleswig-Holstein-Wimpel und meine gelbe Warnweste genügend Aufmerksamkeit erzeugen.
Außerdem habe ich den Eindruck, als ob die spanischen Autofahren wesentlich rücksichtsvoller sind, als die Fahrer in Deutschland. Etwa um 10:30 Uhr bin ich
Hortensienpracht


der Atlantik vermag zu begeistern

 schon in Llanes, aber heute sind mir 22 Kilometer einfach zu wenig. Ich nehme die nächste Etappe in Angriff und versuche zumindest einen kleinen Ausgleich zu der vertorften Etappe von gestern zu bringen. Bis Ribadesella sind es noch 28 Kilometer, die auf der herabgestuften ehemaligen Nationalstraße verlaufen. Ich habe tolle Ausblicke aufs Meer mit der Steilküste und den Playas sowie auf der anderen Seite auf das Gebirge - sehr eindrucksvoll. Unterwegs halte ich endlich mal an einer Tankstelle, um meine Reifen auf ein vernünftiges Maß aufzupumpen (5 bar). Ein netter Tankwart hilft mir dabei, und ich bin glücklich, endlich den richtigen Luftdruck in den Reifen zu haben: Es fährt sich gleich viel leichter! Und die kalte Cola, die ich an der Tankstelle erstehe und auf "Ex" austrinke, beflügelt meinen Weg.
Ribadesella

Ribadesella
Ribadesella - Sicht über die Bucht
Um 12:30 Uhr komme ich bereits in Ribadesella an. Der Schnitt in Bewegung ist heute 15,25 km/h, meine heutige Höchstgeschwindigkeit 51 km/h. In diesem Ort waren Christl und ich schon einmal vor ein paar Jahren und haben die wirklich prächtige Strandpromenade bewundert. Ich verzichte aber, mir eine Unterkunft in der Jugendherberge zu suchen, sondern forsche nach einem Campingplatz - das Zelt ist immer noch nass und muss dringend wieder trocken werden. Der Platz ist wenig besucht, aber sehr ordentlich. Nach der ausgiebigen Dusche hänge ich meine vorgestern gewaschene, aber immer noch nicht trockene Wäsche mangels Wäscheleine auf die Äste des Baumes, unter dem mein Zelt steht: ein Wäschebaum! Die Aussicht auf den heutigen Nachmittag begeistert mich: Ich werde so richtig faul sein, die Sonne und die Ruhe genießen. Abends werde ich mir ein Menü del Dia für 10 Euro gönnen (Vorspeise: Asturische Bohnensuppe, Hauptgericht: gebratener Fisch, Brot, Nachspeise: Käse - dazu Wein und Wasser.) Darauf freue ich mich.









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