Tagesetappe 25 km
Gesamtstrecke: 84 km
Wetter: vormittags sonnig ohne Wolken, sehr warm, nachmittags bewölkt und sehr windig
Laredo, das Wort muss man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen. Es klingt sehr spanisch, und die Stadt "fühlt" sich irgendwie auch sehr spanisch an. Jedenfalls bin ich heute hier gelandet, schäme mich aber ein bisschen, weil ich so richtig "pilgerunlike" heute nur 25 km hinter mich gebracht habe.
Die letzte Nacht habe ich sehr schlecht geschlafen, weil meine Hüfte mich wieder plagte - egal wie ich lag (links, rechts, auf dem Bauch oder auf dem Rücken), wurde ich immer wieder wach, weil es weh tat. Dennoch habe ich bis 8:00 Uhr irgendwie die Augen zugehabt und werde endgültig erst wach, als die letzten Fußpilger sich so langsam auf den Weg (Camino) machen. Ich kann für die Morgentoilette die Räume der Pilgerherberge nutzen, baue anschließend mein Zelt ab und packe alles aufs Toxy. Ich stelle dabei fest, dass sich eine Schraube des Ständers gelöst hat und dieser damit nur noch von einer gehalten wird. Hoffentlich geht das gut. Um neun Uhr geht es los, nachdem ich zwei kleine trockene Küchlein mit ein paar Schlückchen Wasser als Frühstück verspeist habe.
Nationalstraße nach Unquera |
es geht bergab - schön |
Wegweiser für Pilger |
Ich habe die Küste mit ihren steil abfallenden Felsen und das Meer ganz häufig im Blick, es ist wunderschön, und ich genieße die Tour - bis es wieder bergauf geht. Das veranlasst mich abzusteigen und mal wieder zu schieben. Belohnt wird das ganze dann wieder durch fast "berauschende" Abfahrten. Bei den Steigungen werde ich oft von Rennradfahrern und Mountainbikern überholt. Ich lasse mich davon jedoch nicht aus der Ruhe bringen und schiebe geduldig weiter.
Als ich das dritte Mal eine ziemlich lange Strecke bergauf schiebe - ich bin bereits kurz vor Laredo - mache ich im Schatten eines Baumes eine kurze Pause. Ich höre von hinten jemanden ein fröhliches Lied pfeifen. Nach kurzer Zeit erreicht mich ein junger Pilger, der mir anbietet, beim Schieben zu helfen. Das Angebot nehme ich sehr gerne an. Auf dem nächsten Kilometer unterhalte ich mich sehr angeregt mit Greg, einem Franzosen aus Strassbourg, der den Camino ab Vezelay gegangen ist. Er ist begeistert von meinem Toxy und möchte alle Vor- und Nachteile eines Liegerades wissen. Das ist ein bisschen schwierig, weil mir die nötigen englischen Fachbegriffe fehlen - da merke ich wieder einmal, dass mein Vokabelschatz doch nicht so ganz ausreichend ist.
Laredo - Altstadt |
Laredo - Touristenhochburg |
in der Ferne ein Waldbrand |
Srtandpromenade |
Playa von Laredo |
Wenn sich noch etwas aufregendes ereignen sollte, werde ich morgen darüber berichten.
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